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Parrotta Contemporary Art

EDMUND CLARK Unseen Conflicts - War on Terror
(07.09.2018 - 10.11.2018)




Galeriedetails
Kontakt:   
 
          Parrotta Contemporary Art
          Sandro Parrotta
 
          BrĂĽsseler Str. 21
          50674 Köln
          Deutschland
 
Telefon:   
0221 92 35 59 01
Fax:   
 
E-Mail:   
Kontaktformular
Galerie:   
Link
   


Die Adresse der Ausstellung lautet:
 Parrotta Contemporary Art
BrĂĽsseler Str. 21
Tel.:0221 92 35 59 01
 50674 Köln

Beschreibung der Ausstellung:
 Das Werk des vielfach preisgekrönten britischen KĂĽnstlers
Edmund Clark reflektiert Geschichte, Politik, sowie die Mittel
ihrer Repräsentation in einer vielschichtigen Kombination aus
diversen Medien wie Fotografie, Film, Textdokument und
Installation. Auf der Grundlage eines fotografischen Ansatzes
konzentrieren sich die Arbeiten von Edmund Clark thematisch
auf Machtsysteme und Mechanismen der Staatskontrolle.
Insbesondere liegt das Augenmerk des Fotografen, der als
Mitglied der britischen Presse erstmals Zugang zum
Gefangenenlager Guantánamo erhielt, auf den umwälzenden
gesellschaftlichen Veränderungen seit den Terroranschlägen
von 9/11.

Fotoserien wie “Negative Publicity. Artefacts of Extraordinary
Rendition” zeigen die weitreichenden und die Normalität des
Alltags beeinträchtigenden Folgen des Krieges gegen den
Terrorismus auf. Die Serie ist zwischen 2011 und 2016 in
Zusammenarbeit mit dem Antiterror-Experten Crofton Black
entstanden, der als einer der Hauptzeugen vor dem EU-
Parlament und dem EU-Gerichtshof zur Verurteilung von
Polen und Litauen beitrug, auf deren Boden die CIA
verborgene Haftanstalten errichtet hatte. In „Negative
Publicity“ beleuchtet Clark Fälle von „Extraordinary
Rendition“, womit das Entführen und Überführen einer Person
von einem Staat zum anderen ohne juristische Grundlage
bezeichnet wird. Anhand von Rechnungen, Quittungen und
anderen Nachweisen von Unternehmen, die an der
DurchfĂĽhrung dieser Gefangenentransporte beteiligt waren,
werden diese weltweiten „Bewegungen“ zwischen geheimen
Aufenthaltsorten und Gefängnissen dokumentiert. Begleitet
werden diese Belege von Fotografien privater Wohnhäuser,
Hafteinrichtungen, Firmen- und Regierungssitze, zwischen
denen sich das internationale Netzwerk von der Landkarte
getilgter, „schwarzer Schauplätze“ der CIA spannt. Für dieses
Projekt erhielt Clark, gemeinsam mit Crofton Black, einen ICP
Infinity Award (2017, https://www.youtube.com/watch?
v=izIPcV2x2-k).

Die Serie „Control Order House“ (2011) ist das Ergebnis des
Aufenthalts von Edmund Clark in einem Haus, das als Ort der
Festnahme eines Mannes diente, der verdächtigt wurde,
terroristischen Aktivitäten nahezustehen. In 3 Tagen und 2
Nächten, die Edmund Clark 2011 gemeinsam mit dem
Bewohner in dieser Einrichtung verbrachte, entstanden ĂĽber
500 Ansichten. Es sind schnelle Aufnahmen, die mit
automatischer Blitzlichteinstellung und Weitwinkelobjektiv,
aber ohne kompositorische Einflussnahme zustande kamen:
Dokumente einer Inhaftierung in häuslicher Umgebung. Die
numerisch ausgewiesene Reihenfolge legt nahe, dass es sich
hier um eine geschlossene Sequenz, um eine lĂĽckenlose
Dokumentation handelt. Der unter Beobachtung stehende
Protagonist jedoch, dessen Gegenwart letztlich durch die
exakte Wiedergabe seines Wohnraums evoziert wird, fehlt.
Stattdessen findet sich auf dem beklemmenden Parcours eine
Detaildichte, die das Fehlen einer persönlichen Einrichtung
umso offensichtlicher werden lässt. Wie eine Spurensuche
dringt die Kamera in Ecken und Nischen, um Indizien einer
menschlichen Präsenz aufzudecken. Unheimlich erscheint
dabei die (an den Autoritäten vorbeigeschmuggelte) Katze als
einziges Lebewesen. Die Spannung verborgener (Bild-)inhalte
durchdringt jede einzelne Aufnahme.

Auch die Serie „Letters to Omar“ (2010,
https://www.fotomuseum.ch/de/explore/situations/30612)
veranschaulicht die Beschneidung der Freiheit des
Individuums zur Prävention terroristischer Unternehmungen.
Hier versammelt Edmund Clark eine Auswahl an Briefen und
Karten, die der Insasse Omar Deghayes während seines
sechsjährigen Aufenthaltes im Gefängnis Guantánamo
erhalten hat. Es handelt sich hierbei um SchriftstĂĽcke, die
von Familienangehörigen, aber auch von Unbekannten
verfasst wurden und deren Inhalte vor der Zustellung an den
Empfänger in Guantánamo manipuliert und zensiert wurden.
Omar erhielt eine bloĂźe, mit einer Referenznummer
versehene Kopie des Originalschriftstücks. Diese verfälschten,
in ihrem Wert geminderten, abstrahierten Gesten der
UnterstĂĽtzung werden zu Zeichen staatlicher MachtausĂĽbung
und einer durch Verfolgung und Verdächtigung bedrängten
Wahrnehmung, die letztlich zu einer zunehmenden Halt- und
Orientierungslosigkeit beiträgt.

In „Mountains of Majeed“ (2014) stellt Clark fotografische
Aufnahmen des US-LuftwaffenstĂĽtzpunktes Bagram in
Afghanistan und Gemälde des lokalen Künstlers Majeed
gegenüber. Hier treffen hochaufgelöste Bilddateien, die aus
dem eingezäunten Areal der Militäranlage heraus die im
Hintergrund sich majestätisch erhebende Bergkette des
Hindukusch dokumentieren, auf die idealisierte malerische
Darstellung ĂĽppig grĂĽner und gebirgiger Landstriche
derselben.

Es geht Clark um die Dokumentation, um die Fotografie, um
das Bild ĂĽberhaupt, dessen immanente Eigenschaften - Farbe
und Form - mit vorgefassten Meinungen und einseitigen
Inhalten in Ăśbereinstimmung gebracht werden und daher
nicht verbindlich einer „Wahrheit“ entsprechen können. Seine
Werke fordern dazu auf, die Erzählungen und Prozesse “hinter
den Bildschirmen zu erkennen, durch die wir die Bilder
wahrnehmen, die Filter, die unsere Eindrücke manipulieren.“


Die aktuelle Ausstellung bei Parrotta Contemporary Art beruht
in ihrer konzeptuellen Ausrichtung und Werkauswahl auf der
umfassenden und vielbeachteten Präsentation „Terror
Incognitus“ (2016) in Zephyr. Raum für Fotografie, Reiss-
Engelhorn-Museen, Mannheim.


EDMUND CLARK

Das Werk von Edmund Clark wurde in groĂźen
Einzelausstellungen in bekannten Museen und Institutionen
präsentiert, darunter in jüngster Zeit dem International
Center of Photography Museum, New York, dem Imperial War
Museum, London, und dem Zephyr. Raum fĂĽr Fotografie,
Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim.

Seine Arbeiten sind in namhaften nationalen und
internationalen Sammlungen vertreten, wie dem ICP Museum
und dem George Eastman House in den USA, sowie dem
Imperial War Museum und dem National Media House in
GroĂźbritannien.

Vielfach ausgezeichnet, erhielt Edmund Clark die Royal
Photographic Society Hood Medal fĂĽr herausragende
Fotografie im Dienste der Ă–ffentlichkeit, zudem wurde ihm
der British Journal of Photography International Photography
Award verliehen. Clark wurde 2014 fĂĽr den Henri Cartier-
Bresson International Award, 2012 fĂĽr den Prix Pictet und
2011 für den Deutsche Börse Photography Prize nominiert.
Auch seine Publikationen wurden mit zahlreichen Preisen
bedacht, u.a. „Guantánamo: If the Light Goes Out“ als bestes
Buch des Jahres 2011 bei den New York Photo Awards und
den International Photography Awards / The Lucies Awards
sowie „Negative Publicity“ als Gewinner des ersten Foto-Text
Buch-Preises der Les Rencontres de la Photographie, Arles
(2016).

 
 The award-winning work of British artist Edmund Clark intensely reflects on historical and political events, as well as their means of representation through a multilayered combination of different media including photography, film, text document and installation. On the grounds of a photographic, documentary approach, the works of Edmund Clark focus thematically on systems of power and mechanisms of state control. In particular, Clark, who counts among the first to be granted access to the prison camp of Guantánamo as a member of the British press, concentrates on the profound changes that Western societies have undergone since the terror attacks of 9/11. Photo series such as “Negative Publicity. Artefacts of Extraordinary Rendition” demonstrate the far-reaching consequences of the War on Terror, which have infiltrated the normality of every day life. The series is the result of a cooperation between Edmund Clark and counterterrorism investigator Crofton Black, who as a main witness provided key evidence and helped uncover the CIA rendition programme before the European Parliament and the European Court of Justice, resulting in the sentencing of Lithuania and Poland for helping the U.S. to establish secret prisons on their territory. In “Negative Publicity” Clark illuminates cases of “extraordinary rendition”, these referring to the U.S. government-sponsored abduction and extrajudicial transfer of a person from one country to another that has predominantly been carried out by the United States government with the consent of other countries. Using materials such as invoices, documents of incorporation and billing reconciliations produced by the small-town American businesses enlisted in prisoner transportation, the trajectory between concealed places and prisons and the overall movements of displacement can be traced. In addition, photographs depict private and detention homes as well as corporate headquarters and government offices, revealing an extensive network of „black sites“ which, installed by the CIA, spreads across the world map. For this comprehensive project, Edmund Clark, together with Crofton Black, received an ICP Infinity Award (2017, https://www.youtube.com/watch?v=izIPcV2x2-k). The series “Control Order House” (2012) is the result of exclusive access to work and stay in a house in which a man suspected of involvement with terrorist-related activity had been placed under a Control Order. From this stay in 2011, which lasted for three days and two nights, more than 500 views of the place emerged. These are quick shots, uncomposed, with the flash on automatic and the lens on wide angle, documenting a domestic environment, home to a prisoner. The numerical order of the views suggests the closed sequence or a complete and continuous documentation. However, the protagonist of the site, the man under surveillance, is nowhere to be seen. Instead of revealing his presence, the exact depiction of his surroundings including all minor, albeit personal, items, evoke his disquieting absence. Just like in a careful search for traces, the camera enters into every corner and hidden recess, as if seeking to supply evidence of human life. Clark offers an oppressive course in which the abundance of details makes the lack of the human figure appear even more obvious. The cat, which was smuggled past the authorities, proves to be disconcertingly visible, freely roaming the realm of the confined space. The tension of the withheld pictorial content permeates every single image. The series “Letters to Omar” (2010, https://www.fotomuseum.ch/de/explore/situations/30612) also visualizes the suppression of individual freedom as a measure of prevention against involvement with terrorism. Edmund Clark brings together a selection of letters and postcards, which Omar Deghayes received during his six year detention at the Guantánamo naval base, where hundreds of men were detained on suspicion of complicity or intent to carry out acts of terror against American interests after the attacks of 9/11. The written documents are in part from family members, others from completely unknown persons wanting to provide support to a man whose cause has attracted worldwide attention. These personal documents were redacted and copied or scanned – including the backs of envelopes and blank sheets of paper – officially stamped and/or given a unique reference number. These are images created by this bureaucratic process. Omar never saw the original documents. These manipulated, inauthentic gestures of solidarity become symbols for methods of state control, but also come to reflect the increasingly distorted and deluded perception of an individual, intimidated by constant acts of suspicion and prosecution conducive to a general condition of helplessness and disorientation. In „Mountains of Majeed“ (2014) Clark contrasts photographic images taken at the Bagram Airbase in Afghanistan with simple paintings of a local artist called Majeed. Even though both depict the area surrounding the base, two contrasting visions of Afghanistan emerge. One is limited to the view over the perimeters of the enclave or within its walls, the other transcends this space and conveys the vision of a lush and picturesque country with the majestic mountain range of Hindukush and green valleys and monuments. The shift in perspectives is further enhanced by the technical means deployed. Whereas Majeed´s idealizations of the Afghan country are executed with analogue painterly means, the high-resolution photographic files emerge from latest digital technology. Clark is concerned with documentation, photography, questions imposed on the image as such, whose inherent properties – color and form – are never isolated from, but always resonate with preconceived opinions and biased notions. Constantly reinterpreted and redefined, image material cannot be acknowledged as binding, as an infallible source for objective „truths“. Clark’ s works call for an open engagement with narratives and processes „that occur behind the screens and the surfaces through which we perceive images, recognizing filters manipulating our impressions.“ The current exhibition at Parrotta Contemporary Art Cologne and Bonn is based in its conceptual approach and the selection of works on the comprehensive and highly acclaimed presentation „Terror Incognitus“ (2016) at Zephyr. Raum fĂĽr Fotografie, Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim. EDMUND CLARK The work of Edmund Clark was presented in numerous solo exhibitions in renowned museums and institutions, highlights of the recent past include the International Center of Photography Museum, New York, USA, the Imperial War Museum, London, UK, and Zephyr. Raum fĂĽr Fotografie, Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim, GER. Edmund Clark’s works are represented in prominent national and international collections, such as ICP Museum in New York, USA, George Eastman House, Rochester, USA, as well as the Imperial War Museum, London, UK and the National Media Museum, Bradford, UK. Edmund Clark has received many prestigious awards and nominations, including the Royal Photographic Society Hood Medal for outstanding photography for public service in 2011 and The British Journal of Photography International Photography Prize (2009). Clark was shortlisted for the Prix Pictet for theme of Power in 2012. Together with Crofton Black, Edmund Clark is the winner of the 2017 International Center of Photography Infinity Award for Documentary and Photojournalism. His publications also received widespread public recognition, resulting in the distinction of „Guantánamo: If the Light Goes Out“ as Book of the Year at the 2011 New York Photo Awards and the International Photography Awards / The Lucies Awards. „Negative Publicity“ was the first winner of the Photo-Text-Book section at Les Rencontres de la Photographie, Arles (2016).



Parrotta Contemporary Art

 
   
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